Im Jahr 1894 trat Franz Winkler, Villenbesitzer und langjähriges Mitglies der Gemeindevertretung von Vöslau zum ersten Mal mit der Idee an die Öffentlichkeit, durch Spenden auf dem Harzberg einen Aussichtsturm zu errichten.


In der Sitzung des Gemeindeausschusses vom 24. Juli 1897 wurde einstimmig beschlossen,  anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef, auf Gemeindegrund einen Aussichtsturm auf dem Harzberg zu errichten.


Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Harzberg im Eigentum des Grafen Fries. Ein Waldgrundstück im Ausmaß von 59 Joch wurde von der Gemeinde käuflich erworben.


Am 21. September 1897 wurde ein Turmbaukomitee, bestehend aus den Herren Franz Winkler, Dr. Robert von Schlumberger, Alois Breyer, Rudolf Reiter, Anton Kainrath und Dominik Brümmer, gegründet. Die Baukosten wurden mit 9.839 Gulden festgelegt.


Baumeister Kainrath verpflichtete sich, den Turm bis spätestens 31. Juli 1898 zu vollenden. Besondere Schwierigkeiten bereitete der Transport des Gerüstholzes und des Baumaterials, sowie die Wasserzufuhr.


Der Bau wurde früher als geplant, Anfang Juli 1898, fertig gestellt.


Am Sonntag, dem 10. Juli 1898, fand die feierliche Eröffnung der Aussichtswarte in Anwesenheit der Gemeindevertretung von Vöslau und Gainfarn, des k.k. Bezirkshauptmannes, und einer grossen Anzahl an Touristen und Gästen, statt.


Um 17 Uhr trat Baumeister Kainrath vor den prächtig geschmückten Turmeingang und überreichte dem damaligen Bürgermeister, Guido Herrmann, auf rotseidenem Poster, die Schlüssel der Warte. Nach verschiedenen Ansprachen erstiegen die Ehrengäste den Turm und tranken Champagner, der von Herrn von Schlumberger eigens für diesen Zweck gestiftet worden war.

In der Abenddämmerung erstrahlte der Turm in bengalischfärbigem Feuer und war weithin über das südliche Wiener Becken zu sehen.


Am 31. August 1898 befasste sich der Gemeinderat bereits mit der Errichtung des Schutzhauses. Der Bau wurde Herrn Baumeister Anton Kainrath für den Preis von 7.500 Gulden übertragen. Erster Pächter auf dem Harzberg war Ludwig Halla.


In den letzten Kriegstagen im April 1945 wurde der Aussichtsturm durch Artilleriebeschuss schwer beschädigt und war lange Jahre aus Sicherheitsgründen geperrt.


Im Jahr 1955 wurde der renovierte Turm wieder allgemein zugänglich gemacht.